Franziska Massur holt Bronze beim Internationalen Osterturnier in Kufstein

Zum 26. Internationalen Osterpokalturnier waren knapp 700 Judoka aus 12 Nationen in die Kufstein Arena geladen. Man kann hier also von einer kleinen Europameisterschaft sprechen. Die geschätzt 2.000 Zuschauer auf der Tribüne gaben den Rest zur semi-professionellen Atmosphäre.

Auch waren die Harteck Hornets wieder dabei. Sechs Athleten der Gelb-schwarzen und dazu noch zwei Starter vom SC Arcadia durften sich diesmal mit Kämpfern aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Ungarn, Tschechien, Italien, Schweden, Niederlande, Kroatien und anderen Ländern messen. Es war also unterschiedliches Judo zu sehen und zu genießen.

Unsere Starter gingen in der U12 und U14 an den Start, wobei die U12 den Anfang machte.

Sebastian Kreis (SC Arcadia) durfte in der Gewichtsklasse -38kg in der U12 in einem 24 Teilnehmerfeld versuchen. Im ersten Kampf hatte er es gleich mit einem Kämpfer aus Prag zu tun, welcher später auch als Turniersieger auf dem Podest stand. Dieser schoss ihn in die Trostrunde. Leider wurde die Aufgabe mit einem Gegner von Gold-Blau Augsburg nicht einfacher. Auch hier musste er sich durch einen Individualfehler geschlagen geben. Somit keine Platzierung hier für Sebastian, der aber definitiv für den Herbst gewappnet ist und sich vorbereiten kann, um Edelmetall mitzukämpfen.

Joshua Heiserer konnte sich in der selben Klasse leider auch kein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk machen. In Runde 1 musste er gegen einen alten Bekannten vom Halleiner Judoturnier starten. Nach einem aufreibenden Kampf konnte sich der Salzburger leider gegen unseren „Joshi“ durchsetzen. Somit musste er dann in der Trostrunde ebenfalls komplett neu anfangen. Zuerst setzte er sich gegen einen Kämpfer aus St. Lorenzen durch, bevor er sich dann auch noch einen kräftigen Ungarn schnappte. Leider verpasste er dann gegen einen Kämpfer aus Feldkirch (Österreich) den Einzug ins kleine Finale und wurde Siebter.

In der Klasse -42kg eröffnete Linus Wartner gegen einen Berliner die Gruppe, unterlag aber leider und wanderte in die Trostrunde. Er war sehr bemüht, jedoch reicht Engagement nicht immer aus. Gegen den nächsten Gegner aus Baden-Württemberg konnte er sich dann optimal durchsetzen und es war zu hoffen, hier evtl. zumindest Bronze zu holen. Doch dann kam Linus leider ein kroatischer Kämpfer dazwischen, der ihm den Einzug ins kleine Finale versaut hat. Somit Linus leider nur mit Platz 7 am Ende.

Dann konnte Jessica Duch endlich auf die Matte. In der Gruppe -36kg waren 14 Teilnehmerinnen am Start. Sie legte los wie die Feuerwehr. Sie schaltete zwei Österreicherinnen gut aus und konnte viel durch ihre Kraft für sich entscheiden. Doch im Halbfinale scheiterte sie an Ihrer Unerfahrenheit und kam durch schlechten Griffkampf nicht wirklich ins Match. So musste sie sich in die Trostrunde schieben lassen, hatte aber dort bereits einen sicheren Platz im kleinen Finale. Dort ging es aber dann ganz schnell durch genau den selben Fehler. Sie ließ den Gegner direkt an ihr Eri (Revers) greifen und wurde dann auch gleich auf die Tatami geschickt. Daher reichte es leider nur für Platz 5. Dennoch sehr gute Leistung.

Der nächste Hoffnungsträger Franco Schiegl hatte 11 weitere Kämpfer zwischen sich und dem Pokal in der Klasse -55kg stehen. Hier sind wir bereits in der U14, wo alles judotechnische wie Hebel und Würger erlaubt war. Sein Pech war, dass er einen körperlich etwas größeren Gegner gegenüber hatte. Technisch kämpfte Franco super mit und lieferte einen sehr guten Kampf. Leider konnte er diesen aber nicht für sich entscheiden und das Turnier war für ihn hier bereits beendet. Noch ärgerlicher an der Sache war, dass sein Gegner den zweiten Kampf wegen einer Gehirnerschütterung abbrechen musste und damit auch das Turnier beendete. Da wäre sicher gesamt eine Platzierung drin gewesen.

Bei den Mädels der Klasse -44kg startete Mai Lan Nguyen (SC Arcadia) mit einem Freilos. Somit war das vorzeitige Aus schon einmal ausgeschlossen. Sie durfte gegen eine engagierte Österreicherin auf die Matte und war leider ungewohnt zögerlich, sodass sie dem Kampf nicht die nötigen Impulse geben konnte. Die Folge war die Teilnahme in der Trostrunde. Auch hier war ihr Glück ein Freilos in der ersten Runde. So kämpfte sie gleich um den Einzug ins kleine Finale. Dort traf sie auf eine Oberpfälzerin, welche kurzen Prozess machte. Das war definitiv nicht Mai Lans bester Tag und sie kam auf Platz 7. Aber zur Jugendliga wird sie sicher neu motiviert an die Sache gehen.

In einem Teilnehmerfeld von 8 Damen -57kg durfte sich Amelie Haller messen. Und gleich im ersten Kampf setzte sie sich durch eine Kontertechnik nach hinten durch und hatte damit die Chance, sich die Finalteilnahme zu sichern. Leider bereitete ihr die Gegnerin aus Halle große Probleme und Amelie konnte zwar vereinzelt gute Aktionen bringen, aber keinen zwingenden Akzent setzen. Somit verlor sie die Begegnung und musste in der Trostrunde direkt um Platz 3 kämpfen. Leider konnte sich Amelie da nicht mehr wirklich zeigen und musste auch hier Federn lassen. Man muss dazu sagen, dass sie mit 300 Gramm zuviel an der Waage scheiterte. Das nächste Mal vor Wiegebeginn in der Halle sein und man kann noch was dafür tun. Platz 5 für Amelie Haller.

Aber die Hartecker hatten einen letzten Pfeil im Köcher. Franziska Massur, welche noch nicht optimal in die Wettkampfsaison starten konnte und auch eine Woche vor den Ferien im Krankenhaus war, musste sich in der Klasse -36kg der Herausforderung stellen. Zunächst musste sie gegen eine Osttirolerin antreten. Sie konnte von Beginn an dem Kampf ihren Stempel aufdrücken und damit auch in die nächste Runde einziehen. Dort kämpfe sie um den Einzug ins Finale gegen eine junge Dame aus Ungarn. Es war ein starkes Kräftemessen beider Kämpferinnen. Doch eine Unachtsamkeit im Boden bescherte Franzi die erste Niederlage durch eine Würgetechnik. Das hat sie zwar kurzzeitig aus dem Konzept gebracht, aber im kleinen Finale wolle sie es dann nochmal wissen und ließ der Österreicherin gegenüber keine Chance sich auf den Kampf richtig einzustellen und sicherte sich somit leider die einzige Medaille in Bronze für Harteck.

„Es war definitiv in allen Gruppen ein stark besetztes Turnier und unsere Jugend muss sich keinesfalls verstecken. Dennoch gibt es im internationalen Vergleich mit den anderen Kämpfern gerade im Bereich Griffkampf und konsequentes Durchziehen von Techniken Nachholbedarf“ so der betreuende Trainer Thomas Lorenz als Fazit zur Veranstaltung.

(Text: SF Harteck)

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