Judo als Breiten- und Freizeitsport

Gesellschaftliche Veränderungen und Verschiebungen in der Bevölkerungsstruktur (Altersstruktur) führen zunehmend dazu, dass Menschen den Schwerpunkt im Sport auf Spaß, Erholung, Geselligkeit und allgemeine körperliche Ertüchtigung legen, anstatt auf Leistungs- und Wettkampfsport. Um diesen veränderten Wünschen gerecht zu werden, wird im Judo differenziert zwischen „Leistungssport“ und „Breiten-/Freizeitsport“. Über 90% der Judoka betreiben Judo heute als Breitensport.

Der Judo-Breitensport ist für Jedermann geeignet und hat zum Ziel, den Menschen Spaß am Sport und vor allem Spaß am Judo zu vermitteln. Das Ziel des Sportlers ist dabei nicht primär der Erfolg beim Wettkampf, sondern die persönliche Fitness, Gesundheit oder generell das Erlernen der Judo-Techniken. Die Leistung wird dabei kaum öffentlich, sondern eher im privaten oder regionalen Rahmen erbracht.

Besonders Judo kann als Breitensport von allen Altersklassen ausgeübt werden, von Kindern bis hin zu Senioren. Judo bietet eine umfassende körperliche Ausbildung mit einer wichtigen sozialen Komponente, die durch Partnerarbeit und den philosophischen Hintergrund des Sports betont wird. Das Training bietet aufgrund der Vielzahl der Technik-Arten wie Ukemi-waza (Fallschule), Nage-waza (Standtechniken), Ne-waza (Bodentechniken) große Gestaltungsmöglichkeiten. Selbst Atemi-waza (Schlag-/Tritttechniken) finden teilweise Einzug ins Breitensportjudo, da benachbarte Sportarten (z.B. Ju-jutsu, Entspannungstechniken, allgemeine Selbstverteidigung) sehr gut integriert werden können.

Die Übungsgruppen im Breitensport sind oft gemischt, es gibt keinen Zwang zur Regelmäßigkeit und der Sport kann ohne Probleme koexistieren mit Schule, Ausbildung und Beruf. Die Förderung im Breitensport erfolgt durch die Vereine.

Der Breitensport wird auch durch den Deutschen Judo Bund (DJB), den Bayerischen Judoverband (BJV) und den Bezirk unterstützt. Es gibt eine Reihe von Maßnahmen und Veranstaltungen, um Judo-Breitensport attraktiv zu machen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Judo-Safari
  • Judo-Sportabzeichen
  • Spezielle Breitensport-Lehrgänge
  • Mannschafts- und Einzelwettkämpfe auf regionaler Ebene (Jugendliga, Bezirksturniere)
  • Kata-Meisterschaften
  • Ausbildungen zum Übungsleiter, Jugendleiter, Kampfrichter
  • Integration von Judo-Selbstverteidigung in Kyu- und Danprüfungen