Drei Judoka in Abensberg
Abensberg ist als Hochburg des Judos bekannt. Weniger bekannt ist das Bildungshaus St. Franziskus des BBW vor Ort. Hier wurde unter der Leitung von Georg Steibl, Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern e.V. (BVS), die B-Übungsleiterausbildung „geistige Behinderung“ durchgeführt. Mit dabei drei Hartecker Judoka, welche seit Jahrzehnten im ID-Judo tätig sind. In drei Modulen sollte die Ausbildung in 2020 durchgeführt werden. Pandemiebedingt verlängerte sich dies um ein Onlinemodul und drei Präsenzveranstaltungen mit Lehrprobe und theoretischer Prüfung. Der überwiegende Anteil der Teilnehmer waren Profis die für ihre beruflichen Laufbahn eine Zusatzausbildung angestrebt haben. Die ausgewogene Ausbildung in Theorie und Praxis erforderte viel Kreativität. Wie kann ich mit Sportgeräten einen Wild-West Planwagen simulieren, Indianerangriffe abwehren oder aus bunten Schwimmnudeln 100 Übungen und Spiele erarbeiten! „Ihre Athleten:innen haben durch Ihre Behinderung oder Mehrfachbehinderung viele von uns als selbstverständlich anzunehmende Bewegungsabläufe nicht abrufbar!“, so ein Referent während dem Praxisunterricht. „Wir müssen unsere Sportler:innen auf dem Leistungsniveau abholen indem sie sind und oft in kleinen Schritten Erfolge herausarbeiten!“, so der Integrationsbeauftragte, BJV München 1a, Peter Franz. Den Teilnehmern wurde dabei ein großer Werkzeugkasten an Wissen und praktischen Übungen mitgegeben um sich der großen Herausforderung zu stellen, eine sportliche Teilhabe für alle zu ermöglichen. Und bei den drei Judoka mit gut 150 Jahren Sporterfahrung, zeigte sich wieder – man lernt nie aus.
Text/Bild: Peter Franz, Integrationsbeauftragter BJV, München 1a