Münchner Mädels sind Deutscher Mannschaftsmeister der FU16
Am 1. und 2. Dezember 2018 fand im hessischen Maintal das Bundesfinale der deutschen Mannschaftsmeisterschaft (Jugendpokal) der U16 statt. Um neue Wege zu gehen, hat der TSV Großhadern zusammen mit dem TSV Abensberg erstmals ein gemeinsames Team gebildet um gegen die besten Mannschaften aus Deutschland ihr Können unter Beweis zu stellen.
Zuerst musste – wie bei der Fußball EM – eine Gruppenphase mit insgesamt vier Mannschaften pro Gruppe durchlaufen werden, wobei sich die beiden besten Teams pro Gruppe für das Viertelfinale qualifizierten. Da die Mädchen ziemlich lange auf ihre erste Begegnung warten mussten, nutzten sie die Zeit, die Jungs aus Großhadern anzufeuern. Dann waren die Mädels endlich dran. Die Auftaktbegegnung gegen die Kampfgemeinschaft HTG 1846 / JC Rüsselsheim verlief bereits sehr erfolgreich und die Mädels verbuchten einen 5:0 Sieg. Danach ging es gegen die Kampfgemeinschaft Bayer 04 / Brühler TV weiter. Auch hier siegten unsere Mädchen ungefährdet 5:0.
Die letzte Begegnung in der Gruppenphase sollte entscheiden wer Gruppensieger wird, da das Team Schwerin ebenfalls seine ersten zwei Begegnungen gewonnen hatte. Den Auftakt machte Theresa mit einem schönen Sieg. Danach musste Amelie gegen Hannah Bröder, der Drittplatzierten des Bundessichtungsturniers in Bottrop, ran. Leider verlief der Kampf unglücklich für Amelie und sie landete in einem Haltegriff. Danach siegten Philine und Jasmin aber ungefährdet, und die Entscheidung war somit bereits gefallen bevor Samira, die an diesem Wochenende alle Kämpfe in der Pluskategorie absolvierte, den vierten Punkt für unsere Kampfgemeinschaft holte.
Nach den Gruppenkämpfen gab es wieder eine längere Pause für unsere Mädchen bevor es in die KO Runde ging. Als Viertelfinalgegner stand unseren Mädels das starke Team von JC Wiesbaden / TSG Nordwest Frankfurt gegenüber. Die hessische Kampfgemeinschaft hatte nur knapp gegen das Team aus Potsdam verloren und war für uns eine echte Herausforderung. Einen couragierten Auftakt machte Sarah gegen die mehrfache Medaillengewinnerin diverser Bundessichtungsturniere, Lena Djeriou aus Frankfurt. Sarah lies sich von ihrer Konkurrentin nicht beeindrucken und erzielte eine Wazari-Wertung. Leider konnte sie diese Wertung nicht über die Zeit retten und Lena glich in den letzten Sekunden noch aus. So ging der Kampf ins Golden Score und nach drei weiteren Minuten konnte keine Wertung mehr erzielt werden. In der Hantei Entscheidung hatte Sarah dann leider das Nachsehen und wir lagen auf einmal mit 0:1 hinten. Danach gab auch Amelie ihren Kampf gegen Nele Fabich ab, und unsere Kampfgemeinschaft musste die letzten drei Kämpfe gewinnen um am nächsten Tag noch im Halbfinale zu stehen. Philine brachte dann die Initialzündung und machte kurzen Prozess mit ihrer Gegnerin, womit Großhadern/Abensberg wieder im Rennen war. Im Anschluss musste Jasmin den Punkt zum Ausgleich holen, aber auch Jasmins Kampf gegen die starke Wiesbadenerin Hanna Sedlmaier ging bis ins Golden Score. Weil der deutsche Jugendpokal nach U15 Regeln gekämpft wird, musste Jasmin ihren Kampfstil anpassen und konnte ihre starken U18 Techniken nicht anwenden. Der Kampf erwies sich als ausgesprochen zäh, aber Jasmin konnte die Verlängerung am Ende für sich entscheiden und so stand es dann 2:2. Zum Schluss gewann Samira ihren Kampf mit gewohnter Souveränität und unser Team hatte den Einzug ins Halbfinale geschafft!
Am Sonntag morgen trafen sich alle wieder um halb acht zum gemeinsamen Frühstück um sich für die Herausforderung des Tages zu stärken. Nach dem Aufwärmtraining standen unsere Mädchen dem starken Team von JV 66 Bottrop gegenüber, in deren Reihen sich mehrere Medaillengewinnerinnen von den Bundessichtungsturnieren befanden. Theresa machte den Auftakt, aber leider konnte sie den Kampf nicht gewinnen. Danach musste Amelie gegen die fünftplatzierte des diesjährigen deutschen U18 Meisterschaft, Nele Wakup, antreten. Bei ihrem letzten Aufeinandertreffen, beim Messe-Cup in Erfurt, hatte Amelie das Nachsehen. Somit hatte sie quasi noch „eine Rechnung offen“. Der Kampf verlief wie erwartet ausgeglichen, und keine der beiden Athletinnen konnte punkten. Im Golden Score wurde Wakup aber für eine verbotene Aktion disqualifiziert und der Punkt ging an Großhadern/Abensberg. Danach war Philine an der Reihe, musste aber leider ihren Kampf nach einem Haltegriff abgeben und damit stand es 1:2 für Bottrop. Jasmin lies sich aber nicht Bange machen und holte souverän den Ausgleich bevor Samira gegen die hochgewachsene Ronja Buddenkotte den rettenden letzten Punkt für unseren KG mit einem schönen Harai Goshi erzielte. Mit viel Kämpferherz und ein bisschen Glück war der Einzug ins Finale perfekt!
Im Finale standen den Mädels dann erneut bekannte Gesichter gegenüber. Es waren die Athletinnen vom Team Schwerin, die Zweitplatzierten unseres Pools vom Vortag. Das Team Schwerin hatte eine super Leistung gezeigt und stand deshalb verdient im Finale. Nach einer motivierende Ansprache der Coaches Eric und Peter, waren unsere Kämpferinnen entschlossen alles zu geben, um den Titel erneut nach Bayern zu holen. Theresa machte den Auftakt und siegte ungefährdet mit einem Haltegriff. Danach wollte sich Amelie für ihre Niederlage am Vortag revanchieren. Nach der regulären Kampfzeit konnte keine der Judoka punkten, aber Amelie erhöhte stetig den Druck und vermochte somit die Hantei-Entscheidung nach dem ebenfalls punktelosen Golden Score zu gewinnen. Damit stand es schon 2:0 für unser Team! Philines Gegnerin, Lilly Connell, war gut auf sie eingestellt und der Kampf war etwas enger als am Vortag, aber dann packte Philine einen blitzsauberen O-soto-gari aus und machte den Sack zu. Die Entscheidung war damit gefallen, aber wie am Vortag konnten auch Jasmin und Samira noch gewinnen und damit hieß das Ergebnis am Ende 5:0 für unsere Mädels! Glückwunsch zu dieser tollen Leistung.
An dieser Stelle möchten wir uns und bei Peter Dremow aus Abensberg und Eric Rahn aus Großhadern bedanken. Ohne ihr Engagement wäre diese Mannschaft nicht zustande gekommen. Von dieser Kampfgemeinschaft hätte man vor zehn Jahren noch nicht einmal zu träumen gewagt. Der größte Gewinn an diesem Wochenende war somit die Mannschaft selbst. Danke!
(Text und Fotos: TSV Großhadern)